Wer im Hochsommer nach Mallorca kommt, der erwartet eigentlich volle Strände, überfüllte Restaurants, Gedrängel und Party. Aber es gibt auch die andere Seite der Baleareninsel, ruhig und entspannt. Und das sogar im Sommer.
Romantisch liegt die Burg auf einem grünen Hügel über dem kleinen Ort Capdepera. Dabei war es ganz und gar nicht romantisch, was hier in den vergangenen Jahrhunderten passiert ist. Die Burg dient seit rund 1000 Jahren als Wehr- und Fluchtpunkt.
Heue stört das offenbar niemanden mehr , denn fast täglich werden hier fröhliche Feste gefeiert. Die Burg und ihre kleine Kapelle sind ein beliebter Ort für Hochzeiten der Insulaner.
Von hier oben habe ich einen guten Rundumblick über die östlichste Spitze der Insel Mallorca
Grüner ist es hier als an vielen anderen Stellen Mallorcas, was wohl auch daran liegt, dass die Hügel nicht so bebaut sind , Landhäuser, alt und modern saniert liegen weit verstreut im Tal vor mir. Pferde und Kühe , Schafe und Ziegen, ein ländliches Idyll breitet sich vor mit aus. Ein alter Traktor steht verlassen auf einem Feld. Ich lasse es mir nicht nehmen, ein Foto zu machen. Frau sucht Bauer, Inka Bause bekommt das alte Ding sicher wieder auf Trab.
Hier im Osten der Insel findet man schöne Strände, wie die Cala Mesquida, der Dünenschutz wird hier noch groß geschrieben. Und so wandere ich auf Holzstegen durch die Landschaft bis zu den Felsen, die den Strand begrenzen.
Der Trubel ist auf Mallorca in den Sommermonaten nur ein paar Kilometer entfernt.
In der Bucht von Alcudia finde ich trotzdem einen Platz am Strand, im „Royal Beach Club“ auf knuffigen Plastik-Sofas kostet der Capuccino nur 2,50 Euro und das Meer sieht aus wie in der Karibik.
Schnell wieder weg, ich wollte es ja ruhig angehen lassen.
Und so lande ich im einzigen Romantik-Hotel der Insel, im „Cases de Son Barbassa“.
Die wunderbar renovierte alte Finca hat nur 14 Zimmer und Suiten, Holz und Naturstein dominieren in den Räumen. Auf der Terrasse duften Rosen und Lavendel. Am Pool stehen Sonnenbetten für alle Faulenzer bereit.
Beim Spaziergang wird die Größe der Finca erkennbar.
Auf rund 100.000 qm produzieren die Besitzer das eigene Olivenöl. Ich bekomme es am Abend im Restaurant mit warmem Brot. Viel mehr muss es gar nicht sein, um zufrieden in den Sonnenuntergang zu blinzeln.
In der Nacht, wenn tausend Sterne am Himmel glitzern und die Buurg von Capdepera majestätisch an der Küste wacht, hört man nichts, außer den Grillen in den Olivenbäumen. Romantischer geht es kaum. Und der Ballermann ist auf einem anderen Stern.