Die Tourismus-Branche sucht immer nach Neuheiten, die sie ihren Kunden bieten können. In den letzten Jahren wurde aber oftmals nicht etwas Neues zum Trend, sondern etwas, was es schon lange gab. Entschleunigung und Minimalismus standen plötzlich hoch im Kurs.
Mehr, mehr, mehr hat (ironischerweise) weniger Reisende begeistert. Stattdessen wollen wieder mehr Menschen ihren Urlaub richtig genießen und brauchen dabei weder großen Luxus noch ständige Aufregung. Da ist es eigentlich kein Wunder, dass Hausboote sich großer Beliebtheit erfreuen – und das obwohl sie eigentlich keine Neuheit sind.
Wie läuft der Urlaub auf einem Hausboot?
Wer Urlaub auf dem Hausboot machen möchte, der muss erst mal ein Hausboot mieten. Denn selbst wenn die entsprechenden Ersparnisse existieren, gleich beim ersten Mal ein eigenes Boot zu kaufen, ist nicht wirklich sinnvoll. Denn nicht jeder liebt den Hausboot-Urlaub so sehr, dass er ihn mehrfach erleben muss.
Bei der Mietung wird zunächst nach Budget ausgesucht. Manche Hausboote liegen in einer Region ganz in der Nähe und sind sehr grundständig ausgestattet – das ist für ein kleines Budget ideal. Andere Hausboote warten in Portugal auf Besucher und sind mit Fernseher, Mini-Bar und Küche ausgestattet – da muss schon etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden.
Gemeinsam haben alle Hausbootvermietungen, dass sie bei der Ankunft zunächst eine Einweisung in Theorie und Praxis des Hausboots geben. Hier gilt es, genau hinzuhören, um später nicht Probleme beim Fahren oder Anlegen zu bekommen. Auch der Umgang mit Schleusen wird erläutert.
Für wen sind Hausboot-Urlaube nicht geeignet?
Hausboote liegen im Trend, keine Frage. Immer neue Modelle werden gebaut und immer neue Regionen erschlossen – die Branche ist in Bewegung. Doch heißt das, dass jetzt bald jeder auf und mit dem Hausboot reist? Eher nicht.
Denn der Vollständigkeit halber muss auch gesagt werden, dass Hausboote nicht für jeden ideal sind. Großfamilien können zum Beispiel Probleme mit kleineren Modellen bekommen. Auch Nicht-Schwimmer in der Familie sind kritisch. Für kleine Reisegruppen kann die Entscheidung gegen ein Hausboot unter anderem Fallen, weil nur wenige Modelle barrierefrei sind oder man sich nicht auf ein Gewässer beschränken möchte.
Können Familien zusammen auf dem Hausboot leben?
Familienurlaube auf dem Hausboot sind beliebt. Obwohl es nicht ganz einfach ist, mit jüngeren Kindern den Urlaub auf dem Hausboot zu organisieren, sehen viele Menschen die Vorteile als zu wichtig, um es nicht zu versuchen.
Denn für Kinder ist es ein tolles Erlebnis, so nah am Wasser zu sein. Durch die Flexibilität können Tagesausflüge mitten ins Grün gemacht werden. Auch Tiere sind ständig zu beobachten und die natürliche Neugier wird dafür sorgen, dass Kinder viel Neues lernen. Durch die Bauweisen der meisten Hausboote kann abends außerdem gemütlich zusammengesessen und gespielt werden.
Man sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass die Nähe auf dem Hausboot auf Dauer auch anstrengend werden kann. Gerade ältere Kinder wollen gerne ihren Freiraum haben, was auf vielen Hausbooten nicht möglich ist. Längere Hausboot-Urlaube sind daher für Familien weniger geeignet als Kurz- oder Wochenreisen.
Wie sicher ist die Reise mit dem Hausboot?
Es gibt einige Sicherheitsbedenken beim Hausboot-Urlaub. Allerdings sind nur wenige davon so gravierend, dass sie tatsächlich ein mögliches Hindernis darstellen. Zum einen ist da selbstverständlich das Problem mit Nicht-Schwimmern. Schwimmwesten müssen dann außerhalb der Kabine immer getragen werden.
Auch das Wetter kann den Hausboot-Urlaub wackelig werden lassen. Gewitter und Stürme fühlen sich auf dem Wasser nicht gut an. Kommunikation mit dem Vermieter und ein regelmäßiger Blick auf den Wetterbericht reichen aber aus, um nicht überrascht zu werden. Ansonsten können Flüchtigkeitsfehler beim Ankern oder Anlegen zu Problemen führen. Doch wer bei der Einweisung gut aufpasst und das Handbuch liest, der sollte auch hier nicht von einer echten Gefahr ausgehen – Hausboot-Urlaube sind keine Extremveranstaltungen, ganz im Gegenteil.